Asien 2010 | Tag 2 – Bangkok

In Reisen by Michael Brändle

Schlafen. Ich weiß nicht wieso – aber ich habe fantastisch geschlafen. Und das obwohl die Klimaanlage die ganze Nacht lief. Gegen 10 Uhr quäle ich mich dennoch aus dem Bett und genieße die Frische – mit der es allerdings beim Öffnen meiner Zimmertüre nach drausen vorbei ist.

Morgens um kurz vor 12 Uhr fahren wir dann alle zusammen in die Innenstadt. Gung parkt immer noch im Hotel gegenüber des Old German Beer House – Gäste des Restaurants dürfen das und da wir mit zwei Deutschen gut vertreten sind, gibt es da auch keinerlei Rückfragen. Der erste Weg führt uns zu meinem Schneider – dank mitgebrachter Stoffe aus Deutschland (Fabrikverkauf Gänsler & Voelter in Metzingen) wird die Rechnung auch nicht zu teuer. Ein Anzug kostet bei ihm normalerweise je nach Stoffqualität zwischen 7.000 und 13.000 Baht, das sind zwischen 160 und 300 Euro – und das für einen perfekt passenden Maßanzug. Gute Schneider erkennt man üblicherweise daran, dass sie nicht auf vorgelagerte Mitarbeiter angewiesen sind, die die Kunden in die Läden locken. Außerdem findet man auch keine großen Preisschilder an den Fenstern und mutige Versprechen, einen Anzug innerhalb von 24 Stunden zu schneidern.

Anschließendfahren wir mit dem Skytrain weiter zur Haltestelle Siam. Der Verkehr in Bangkok ist wie eh und je zäh. Ich glaube die einzige Uhrzeit in der man dort einigermaßen freie Fahrt hat ist zwischen 01:00 und 05 Uhr morgens, so dass der Skytrain trotz seiner frostigen Temperaturen meistens die bessere Wahl ist.

IMG_0514

Im Kaufhaus MBK versorge ich mich mit einem gefältschten Rucksack (Ziel: Mindesthaltbarkeit 1 Woche) für die Zeit in Phuket / Kao Lak und mache alles falsch. Ich zahle viel zu viel. Also knapp 14 Euro obwohl ich ihn vermutlich locker auch für 10 Euro bekommen hätte – man lernt eben nie aus. Erschreckenderweise findet man in diesem Kaufhaus mehr gefälschte Winterklamotten für die als zum Beispiel kurze Hosen – man hat sich also auf die Kundschaft aus dem kalten Europa voll eingestellt. Wer sich allerdings auf eine Spyder-Skijacke für knapp 15 Euro verlässt, dem ist vermutlich auch nicht mehr zu helfen.

Um das hervorragende Essen in Asien zu nutzen gehen wir anschließend erstmal landestypisch essen, naja, fast…

IMG_0542

Um die amerikanischen Errungenschaften richtig zu feiern ging es nachher weiter ins Siam Paragon, einem Kaufhaus für eher betuchtere Menschen (bzw. für Touristen) um im Kino “Alice in Wonderland” zu sehen. Nach der lobpreisenden Hymne für die königliche Familie (Diesmal habe ich alles richtig gemacht. Bin gleich aufgestanden, hab mich ordentlich hin gestellt und die emotionalen Bilder aus Thailand angesehen und wissentlich, dass Popcorn-Geschmatze und Getuschel eine Reihe hinter uns ignoriert) startete dann der Film in 3D. Aber Moment. Das Bild war beschissen. und mit beschissen meine ich beschissen. Der 3D-Effekt verursachte bereits in der ersten Minute leichte Kopfschmerzen. Des Rätsels Lösung brachte dann ein Wenden der Brille (mit Nasenerker nach oben) – und schon war dann das Bild in der richtigen Dimension. Entweder waren die Brillengläser falsch polarisiert – oder ein untalentierter Filmvorführer hat da wohl was falsch eingerichtet. Dafür kostete der Film auch nur knapp über 5 Euro – und das bei wirklich bequemen Sitzen.

IMG_0513

Morgen geht es dann endlich an den Strand. Die kurzen Hosen bleiben dank einem auferlegten Jeans-Verbot in Bangkok – es kann also nur um einiges ruhiger und entspannter werden.